Zu einem ungewöhnlichen Einsatz wurde die Stadtfeuerwehr Netphen vergangenen Montag alarmiert.
Es begann um 13:22 Uhr mit einer Alarmierung der Löschgruppe Deuz zu einem „Feuer 1“. Aus der Alarmmeldung ging hervor, dass Nachlöscharbeiten nach einem Böschungsbrand durchgeführt werden sollen.
Bei Eintreffen des Löschfahrzeuges in der Kölner Straße kam dem ersteintreffenden Gruppenführer das Lagebild und die Aussagen anwesender Bauarbeiter irgendwie komisch vor.
Nach einer ausgiebigen Erkundung stellte er fest, dass Gas infolge von Strassenbauarbeiten austrat. Dieses hatte sich im weiteren Verlauf der Bauarbeiten entzündet und wurde direkt von den Arbeitern mit einem Feuerlöscher gelöscht.
Da jedoch immernoch Gas austrat, veranlasste der Gruppenführer die Anpassung des Alarmstichwortes auf „ABC-Gas“. Mit diesem Stichwort sind dann die Einheiten aus Dreis-Tiefenbach, Grissenbach und Netphen, sowie der Leiter der Feuerwehr und der Abrollbehälter Gefahrgut des Kreises Siegen-Wittgenstein alarmiert worden. Ebenso wurde der zuständige Gasversorger verständigt.
Der Energieversorger schieberte nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle direkt die betroffene Erdgasleitung ab und nahm von nun an laufende Messungen in den betroffenen Bereich vor. Dabei kam heraus, dass das Gas in das Kanalnetz geströmt war.
In Absprache mit dem Gasversorger wurden gezielt Kanaleinläufe mit Luftblasen (so genannten Gully-Eiern) verschlossen und die Kanalisation mit einem wasserbetriebenen Lüfter belüftet, um das Gas gezielt zu beseitigen. Nachdem die Messungen bestätigten, dass die Gaskonzentration beseitigt war, konnte der Einsatz für die Feuerwehr beendet werden.
(MR)